Wiedereröffnung des vasarischen Korridors

Nach 8 Jahren wird der Vasari Korridor endlich wieder für das Publikum

geöffnet!

Auf Wunsch des Großherzogs Cosimo I. de’ Medici entstand 1565 der Korridor. Anlass war die Hochzeit seines Sohns und Titelerben Francesco mit Johanna von Habsburg am 18. Dezember des selben Jahres, bei der der Korridor den Gästen vorgeführt und von ihnen genutzt werden sollte. 

Vasari war Cosimos  Hofarchitekt, der gleichzeitig auch die Arbeiten im Palazzo Vecchio sowie den Bau der Uffizien überwachte. 

Der eigentliche Grund für den Bau war aber, die beiden 

Herrschaftssitze – Palazzo Vecchio auf der nördlichen und Palazzo Pitti

auf der südlichen Arnoseite- miteinander zu verbinden, da der Weg über

die öffentlichen Straßen und Brücken für den Großherzog ein großes 

Sicherheitsrisiko aber auch ein Umweg war.  

Giorgio Vasari gibt in seiner Autobiographie eine Entstehungszeit von nur fünf Monaten

an, höchstwahrscheinlich hat er aber von März bis Dezember 1565 daran gearbeitet. Er hat für den Bau Maurer zur Zwangsarbeit abkommandiert und wegen des Zeitmangels mit leicht in der Florentiner Umgebung zu beschaffenen Ziegelsteinen, oft sogar schlechten Materialien wie

Bauschutt, gearbeitet

Der Vasarikorridor beginnt in der Wohnung von Cosimos Frau, Eleonoras von Toledo, von dort

wird die Via della Ninna zwischen Palazzo Vecchio und dem zweiten Obergeschoss der Uffizien überbrückt. Fast der ganze zweite Stock  der Uffizien, damals noch eine offene Loggia, wird durchlaufen, am Arno angekommen verlässt man die Uffizien, geht durch einen benachbarten

Palazzo und verlässt diesen wiederum auf der Höhe zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss in Richtung Arno. Dann geht es ein Stück am Arno entlang, über den Ponte Vecchio und hier stieß man gleich auf ein großes Problem. Denn wegen der auf der Brücke vorherrschenden Fleischer und Hühnerhändler war der Geruch für die Nasen der Familie Medici und

deren Gäste unzumutbar: es stank fürchterlich, es gab ja noch keine Kühlschränke und der Arno war der einfachste Weg, um Abfälle loszuwerden. Das Problem wurde ganz einfach dadurch gelöst, dass man bestimmte, dass auf der Brücke nur Gold- und Silberschmieden sein durften: weder Gold noch Silber stinkt…

Am Ende der Brücke zeigte sich dann das zweite große Problem: der Geschlechterturm der Familie Mannelli. Selbst der Herzog bekommt nicht die Erlaubnis, den Turm zu durchqueren, er muss umständlich umbaut werden, hier wird der Gang von außen angebrachten Pfeilern getragen.

Geld und Macht konnten auch damals nicht alles erreichen!

**Der weitere Verlauf überbrückt die Via de’ Bardi und wenige Meter weiter, in der Kirche Santa Felicità,  öffnet sich ein Türchen auf die Medici Empore, die der großherzoglichen Familie den Blick ins Kirchenschiff und die Teilnahme an der Messe in voller Sicherheit erlaubt hatte. Der Korridor führt von dort weiter bis zum Palazzo Pitti, wo man entweder den Boboli-Garten auf der Höhe der Grotta Grande betreten oder ins Innere des Palastes gehen kann.

Der Ausgang für die Besucher des (vasarischen) Korridors ist im Boboli Garten.

Ab dem 10.12.2024 kann man online bei www.uffizi.it buchen. Man kann den Korridor nur kombiniert mit dem Besuch der Galerie der Uffizien besichtigen.

Die Modalitäten sind wie folgt:

Die Karten sind nominativ, müssen mit einem gültigen Ausweis vorgezeigt werden und es ist nicht

möglich, mehr als 5 Buchungen gleichzeitig zu tätigen, auch nicht an unterschiedlichen Daten.

  • Eintrittskarte: 43 € + 4 € Vorbestellung
  • Ermäßigte Karte: 2 € + 4 € Vorbestellung
  • Kostenlose Karte: 4 € Vorbestellung

Für Passepartout Karten, die fünf Tage gültig sind: 56 €, die Buchung ist im Preis enthalten.

Der Passepartout ist ab dem ersten Tag der Aktivierung gültig

Passepartout Karte erlaubt jedes enthaltene Museum ein einziges Mal zu besuchen.

Der Besuch des vasarischen Korridors kann nur am gleichen Tag mit dem Besuch der Uffizien verbunden werden.

Die erste verfügbare Uhrzeit ist 10. 15 Uhr , die letzte 16.35 Uhr. Pro Gruppe sind 25 Personen erlaubt.

Einmal im vasarischen Korridor, kann man nicht mehr in die Uffizien zurück. Der Gang endet in den Boboli-Gärten.

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